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Überregionale Termine

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18. 04.

Macht Übung den Meister? Wie unser Gehirn durch musikalisches Training geformt wird – und welche Rolle Talent dabei spielt

Vortrag von Dr. Sibylle Herholz im Rahmen der Reihe „Vom Reiz der Sinne“ im Planetarium Nürnberg

Wenn wir ein Musikinstrument erlernen, verändert sich dadurch unser Gehirn, und zwar besonders Gehirnregionen, die für die Hörverarbeitung und für die motorische Koordination zuständig sind, aber auch Gehirnregionen für komplexes Denken und Gedächtnis. Musikalisches Training ist also eine ideale Möglichkeit, um Veränderungen des Gehirns, auch Plastizität genannt, zu induzieren und zu erforschen.

Bis vor wenigen Jahren war die vorherrschende Meinung „Übung macht den Meister“ – je mehr Training, desto stärker die Plastizität. Neue Forschungsergebnisse zeigen nun, dass Individuen verschieden lernen und dass die Prädisposition für Lernerfolge bereits vor dem Beginn des musikalischen Trainings im Gehirn nachweisbar ist.

Dabei zeigen sich „Talent“ und Trainingseffekte in unterschiedlichen Gehirnregionen. Dies hat Konsequenzen für klinische Anwendungen von musikalischem Training wie beispielsweise motorische Rehabilitation nach Schlaganfällen und Demenzprävention.

Dr. Sibylle Herholz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn. Sie studierte Psychologie an der Universität Düsseldorf und promovierte an der Universität Münster in kognitiven Neurowissenschaften über die Auswirkungen von musikalischem Training auf das Gehirn. Nach einem mehrjährigen Forschungsaufenthalt am Montreal Neurological Institute der McGill Universität in Montreal, Kanada, erforscht sie nun am DZNE Bonn die Veränderungen der Hörfähigkeiten über die Lebensspanne und die Integration von Motorik und Hörwahrnehmung im Gehirn.

Homepage Sibylle Herholz

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