Pressemitteilung vom 02.10.2018
Dem Judenhasser Martin Luther sollte man nach Chemnitz nicht noch ein Denkmal setzen!
Die gbs Leipzig kritisiert die Pläne der Stadt, ein neues Luther-Melanchthon-Denkmal zu errichten. Maximilian Steinhaus, Sprecher der humanistischen Vereinigung:
"Es ist unfassbar und zeugt von wenig Sensibilität für die dunklen Seiten des Reformators, dass die Stadt wenige Wochen nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz ausgerechnet einem Vordenker des Antisemitismus ein Denkmal setzen will. Erneut bringt die Stadt damit zum Ausdruck, dass Luthers widerliche Hetze gegen Juden, Frauen, Bauern, Behinderte, Hexen und Andersdenkende doch eigentlich gar nicht so schlimm gewesen sei. Dem Kampf gegen Rechtsextremismus erweist man damit einen Bärendienst!"
Dabei entsprach Luthers Antisemitismus eben nicht nur dem damaligen Zeitgeist – wie die Kirche oft weismachen möchte –, sondern er ging weit darüber hinaus. Seine 7 Forderungen zum Umgang mit den Juden waren direkte Vorlage für den Holocaust. Die Nationalsozialisten setzten um, was Luther 400 Jahre zuvor in seiner Hetzschrift »Von den Juden und ihren Lügen« gefordert hatte, nämlich Zwangsarbeit und Zwangsunterbringung für Juden sowie das Niederbrennen ihrer Synagogen.
Steinhaus: "Bereits 2017 hat die Stadt unreflektiert den Lutherhype unterstützt, als man den Kirchentag auf dem Weg in Leipzig mit rund einer Million Euro gefördert hat. Auch damals behauptete die Stadt, dies seien keine Luther-Festspiele, sondern man feiere die Reformation als Epoche. Mit diesem Denkmal bestätigt sich erneut, dass dies eine bloße Schutzbehauptung war."
(Foto: Evelin Frerk)
2017 hatte die gbs Leipzig mit der 4 Meter hohen Luther-Skulptur "Die nackte Wahrheit über Martin Luther" darauf hingewiesen, dass Luther nach heutigen Maßstäben ein Hassprediger wäre und nicht gefeiert werden sollte.