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Dr. Carsten Frerk: “Kirchenrepublik Deutschland

27.05.2016, 18 - 20 Uhr
Dr. Carsten Frerk: “Kirchenrepublik Deutschland. Christlicher Lobbyismus – ein multimedialer Vortrag”

Politologe, empirischer Sozialforscher, Autor


Foto-Urheberrecht: Evelin Frerk

Wie stark der Einfluss der Kirchen auf die Politik ist, zeigte unlängst die Entscheidung des Parlaments zum Thema Sterbehilfe. Laut Frerk ist die Verabschiedung des »Gesetzes zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung« im letzten November nicht unwesentlich auf die enge personelle Verflechtung von Kirche und Staat in Deutschland zurückzuführen. In seinem Buch »Kirchenrepublik Deutschland« beschreibt er erstmals, wie der christliche Lobbyismus funktioniert, welche Gremien dazu eingerichtet wurden (etwa das Karlsruher Foyer Kirche und Recht), über welche Kanäle die Kirchen ihre Informationen erhalten und welche Strukturen begünstigen, dass politische Entscheidungen in ihrem Sinne ausfallen.

Es wird deutlich, dass die Kirchen – wo es um ihre ureigenen Belange als Organisationen geht – die erfolgreichsten Lobbyisten der Republik sind. Das Buch schafft Problembewusstsein für Ämterverquickung und »Seitenwechsler«, fordert Befangenheitsregeln für Parlamentsabgeordnete und thematisiert den »gekaperten Staat«.
Um das anspruchsvolle Thema verständlich und anschaulich zu vermitteln, hat Carsten Frerk (zusammen mit zwei Künstlerinnen) eine szenische Lesung mit zum Thema passenden Fotos, Videoclips und Kollagen vorbereitet. Die Zitate wurden von dem Schauspieler und Sprecher Frederik Beyer eingesprochen.

Der Politologe Dr. Carsten Frerk wurde durch kirchen- und religionskritische Werke bekannt. Zudem ist er Autor historischer Romane. Im Mittelpunkt seines Werks stehen Buchveröffentlichungen über die finanziellen Verflechtungen von Staat und den beiden Amtskirchen in der Bundesrepublik Deutschland. Er ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung.

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Eintritt: 4,- / 3,- (VVK: 3,50 zzgl. Gebühren)

Unsere Säkularen Tage finden im Kulturzentrum "die naTo" statt.
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